WARUM SAMMELT MAN(N) HISTORISCHE EXPONATE ?
Meine Kindheit prägte mich - so wurde ich Historiker: Zu DDR Zeiten waren die Bombenruinen meiner Heimatstadt Leipzig und Dresden die Abenteuerspielplätze der unmittelbaren Nachkriegsgeneration. Untereinander gab es Mutproben beim Klettern, und beim Buddeln konnte man immer etwas finden.
Meine Sternstunde traf mich in den 1960igern:
Im Sommer fuhr ich von Goslar in den Schulferien als Schiffsjunge an die US Ostküste - ich wollte echte Indianer sehen und musste feststellen: In New York oder Philadelphia waren dunkelhäutige arme Menschen 2. Klasse und es gab Ausstellungen und "living history" Umzüge zur 100 Jahr Feier des amerikanischen Bürgerkrieges mit den Nord- und Südstaaten Soldaten.
Im Herbst '64 drückte mir mein Großvater Paul Lindner in Leipzig-Zweinaundorf eine Schaufel in die Hand:
"So Kleener, heite machn wir Schatzsuche, du darfst hier im Garten buddeln!"
Nach einer Spatentiefe kamen rotbraune Kanonenkugeln zum Vorschein, darunter weiße Musketenkugeln, verrostete Säbel und eine Speerspitze. Das alles hatte "Lindner-Paul" im April 1945 im Garten meines Geburtshauses vergraben. Dann verriet Opa mir, dass er soeben diese Sachen von der Völkerschlacht 1813 zum 2. Mal ausgräbt. Einiges fand er 1928, als er die Baugrube unseres Wohnhauses mit Spaten und Schaufel selber aushob. Die anderen Teile fand er in den 1920/30-iger Jahren beim Verlegen von Leipziger Gasleitungen - er war Rohrnetzmeister bei den Stadtwerken. Seit dem Bau des Völkerschlacht-Denkmals und der Einweihungsfeier 1913 (wo er Kaiser Wilhelm II. sah) interessierte er sich für NAPOLEON und die BEFREIUNGSKRIEGE. Später danach ging es wochenlang zu Fuß oder mit der Strassenbahn zu den Denkmälern von 1813, ins Museum und zur Zinnfiguren-Ausstellung und er gab mir seine alten Bücher zum Lesen.
Ein Jahr später tauschte ich mit meinem Konfirmationspfarrer von Bülow (Frankenberger Kirche Goslar) einen seiner 4 SCHWARZEN ADLERORDEN seines Generals-Vorfahren gegen eine Leipziger Kanonenkugel. Diese hatte ich von Ost nach West im Porzellan-Flüssigseifenbehälter im WC Abteil vom Interzonenzug "rübergeschmuggelt".
In den 1980-igern war ich dann Zivilangestellter beim MGFA (Militärgeschichtl. Forschungsamt) in Rastatt, sowie Mitarbeiter in Heimatmuseen. 1992 eröffnete ich in Bretten mein erstes eigenes Museum www.indianermuseum.com .
Bis 2017 betrieb ich in Bretten und in Derenburg/Harz ein Privatmuseum zur vielseitigen Geschichte beider Amerikas, so lernte ich viele Indianer kennen, sogar DENNIS BANKS von der A.I.M. Bewegung oder Navaho Code Talker Veteranen von 1943/45. Noch heute schlägt mein Herz nicht nur für meine Familie, sondern auch für die First Americans!
Versagen und Fehler der Politik spiegeln sich wieder in Kriegen, Revolutionen und Unterdrückungen. Die Aufgabe der Museen ist nicht nur Forschen und Bewahren, sondern jung und alt auf die Fehler der Vergangenheit hinzuweisen. In meinen Lebensjahrzehnten besuchte ich auf 4 Kontinenten mehrere 100 Schlachtfelder
- jedes ist EINS ZU VIEL - und die meisten sind heute vergessen.
Sehr oft spürte ich diesen NAPOLEON BONAPARTE, erstmals in Leipzig , dann überall in Europa, ja sogar im Urlaub bei den Pyramiden, auf den Inseln Elba und Korsika, in Spanien, Polen, Belgien, Österreich Ungarn,
aber auch beim Studium von Gesetzen - NAPPI's Code Civil - prägt europäische Demokratie, Bürgerrechte, Gesetzgebung bis heute. Ganz besonders aber wenn ich in Museen oder bei Sammlerfreunden Originalstücke der Weltgeschichte in den Händen halten darf, zum Beispiel einen korrodierten Schlachtfeldfund vom 18. Juni 1815 aus Waterloo oder einen 250 Jahre alten goldverzierten Offiziersdegen. Zugleich spürt man dann auch wie wertvoll FRIEDEN ist.
Ich lade Sie gerne zu einer Zeitreise in mein Museum ein.
"Untere Offiziere" und Feldwebel trugen statt einer Muskete (die man im Gefecht aufwändig laden musste) einen Sponton, der ähnelt noch den Hellebarden des 16./17. Jahrhunderts.
Deshalb sagt man noch heute SPIESS zum Feldwebel !